Wer in England die waldbezogene Avifauna retten möchte, sollte mehr Wildfleisch essen

Zu diesem Schluss kommt eine Forschungsgruppe der Universität in Nottingham. Anstoß der Analyse ist der dort stetige Rückgang der in Wäldern vorkommenden Vogelarten. Neben dem natürlich vorkommenden Rehwild und Rotwild wurden in England zusätzlich Damwild, Sikawild, Muntjaks und das Wasserreh ausgewildert. Durch eine Kombination aus fehlenden Prädatoren, nachlassendem Management durch die Jagd und Winteräsung auf den Feldern nehmen die Wilddichten der Hirschartigen dort wie auch in Deutschland stetig zu. Innerhalb der letzten Jahrzehnte hatte sich damit auch sichtlich die Struktur der Wälder verändert.

Die Forschergruppe hat per Laserscanning die Struktur der Wälder untersucht und dabei Regionen mit hoher und geringer Wilddichte verglichen. Sie kamen zum Schluss, dass die Anzahl und Dichte von Sträuchern und kleinen Bäumen im Höhenbereich bis zu 2 Metern bei hoher Wilddichte um 68% geringer ausfällt. Gerade dieser Bereich ist jedoch essenziell für die meisten Vogelarten.

Diese Ergebnisse stellen damit erneut in Frage, ob Rotwild in Waldlebensräumen überhaupt als „Schirmart“ gelten kann.

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