Schalldämpfer wird in Sachsen positiv aufgenommen

Rund 55 Jäger aus Sachsen sowie ein paar Beifänge aus den benachbarten Bundesländern trafen sich am vergangenen Samstag im Erbgericht Burgstädt zum Schalldämpferseminar mit Dr. Christian Neitzel. Die Veranstaltung begann mit einem Referat des Waffensachverständigen und Arztes, dem die Zuschauer sichtlich gespannt folgten. Den eindrücklichen Ausführungen über die Funktion des Ohres sowie dessen irreversiblen Schädigung durch Schalldruck folgten detaillierte Schilderungen über Aufbau und Funktion eines Schalldämpfers. Anschauungsmaterial wurde herumgereicht und intensiv beäugt. Auch der Sinn (oder Unsinn) des sachlichen Verbotes in diversen Jagdgesetzen wurde angesprochen. Die anschließenden sehr direkten Fragen der Zuhörer, die sich bis weit in die Mittagspause erstreckten, ließen bald ein allgemeines Gefühl von ‘Warum haben wir das eigentlich nicht auch?’ aufkommen.

Nach der stärkenden Mittagspause ging es weiter auf den Schießstand nach Mühlau. Aus 50m Distanz wurde den Jägern der Unterschied zwischen einem ungedämpften sowie gedämpften Schuss aufgezeigt. Obwohl auch der gedämpfte Schuss immer noch weithin hörbar war, war allen Beteiligten die Beobachtung ins Gesicht geschrieben dass jetzt plötzlich 90% des gefährlichen Schalldrucks gefehlt hatten.

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Danach durften die Gäste selbst heran. Drei verschiedene Büchsen, ausgestattet mit unterschiedlichen Dämpfern standen zur Verfügung. Sehr positiv wurde dabei auch die glückliche Nebenwirkung aufgenommen, dass sich ein alter 98er nun auch ohne Schaftkappe plötzlich geschmeidig rückstoßfrei schießen lässt.

Fazit: Die einzige Gefahr die von einem Schalldämpfer für die Jagdbüchse ausgeht, besteht darin, ihn sich beim Abschrauben auf den Fuß fallen zu lassen. Es gibt keinen objektiv nachvollziehbaren Grund, der gegen seine Verwendung spricht. Die Gesundheit unserer Ohren darf nicht länger an Ländergrenzen halt machen.

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