Presseschau: Max-Planck-Gesellschaft findet deutliche Worte zum Artenschwund in Wäldern durch Verbiss von Reh und Hirsch

‚Schutzgebiete können kaum zum Artenschutz beitragen, solange das Wild die artenreiche Baumverjüngung auffrisst‘ – zu diesem Schluss kommen Forscher vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, die zusammen mit Rumänischen Kollegen auf annähernd 7000 Untersuchungsflächen in Thüringen und Rumänien den Zustand der Waldverjüngung untersucht haben. So gänge in Thüringen ungefähr die Hälfte der Mischbaumarten durch frühzeitigen Verbiss verloren, in der Folge entstünden artenarme Monokulturen. Dieses Problem sei besonders betont in Schutzgebieten, aber auch in Wirtschaftswäldern unübersehbar, und stelle damit auch das Ziel des ökologischen Waldumbaus in Frage.
MPGDer Entmischung des Waldes folge unmittelbar ein Artenschwund in der Waldfauna. Insbesondere Insekten die sich auf eine Fraßpflanze spezialisiert haben, gehen verloren. Professorin für Forstrecht Laura Bouriaud bringt es auf den Punkt: „Es gibt keinen Grund dafür, dass Jäger ein Monopol auf die Regulation der Wildbestände halten, wenn die Populationen außer Kontrolle geraten.“

zum Artikel der Max-Planck-Gesellschaft